Teestraße

Auf den ersten Blick erscheint eine Teestraße mitten in Suurhusen etwas verwirrend. Lange Zeit war die Teestraße, ursprünglich Theestraße geschrieben, die zentrale Straße auf der Warf. Auch sie wurde bereits im Mittelalter mit Steinen befestigt. Der Name rührt daher, dass der Tee jahrhundertelang ein wichtiges Handelsgut in der Krummhörn war. Im Mittelalter und bis in die Neuzeit gab es kaum Straßen, sodass die Waren des täglichen Bedarfs in Ostfriesland auf Kanälen zwischen den Dörfern und Städten von den sogenannten Dorfschiffern transportiert wurden. Die Boote der Schiffer wurden dabei getreidelt, also von Menschen oder Pferden vom Ufer mit langen Tauen gezogen. Jahrhundertelang brachten Dorfschiffer Waren aus aller Welt über den Hafen in Emden in die Krummhörn – unter anderem auch Tee. Umgekehrt wurden landwirtschaftliche Produkte, Holz und Klei bzw. Ton aus der Krummhörn nach Emden transportiert. Jasper Groenewold war der letzte Dorfschiffer von Suurhusen, der im Jahr 1932 starb. Er lebte in einem kleinen Haus – es steht heute nicht mehr - am Rande der Warf in der heutigen Stichstraße.