alte Wohnhäuser
Das Fachwerkhaus hier in der Bürgerstraße
wurde 1794 errichtet und ist eines der ältesten
Bürgerhäuser Thedinghausens. Wie die
Inschrift über der großen Toreinfahrt verrät, hat
es M. J. Glander erbaut. Er war der Großvater
von Burkhard Glander, der auf der anderen
Straßenseite geboren wurde (sein Wohnhaus
steht nicht mehr). Wie im Mittelalter und in der
Neuzeit üblich, übernahm der Sohn meistens
den Beruf des Vaters, sodass die meisten
Berufe über Jahrhunderte in einer Familie lagen
und das Wissen über Handwerkstechniken so
über Generationen weitergegeben wurde.
Direkt neben dem alten Fachwerkhaus steht
das Haus eines ehemaligen Kapitäns: das
Schiffsrelief über der Tür verrät es. Schon im
Mittelalter lebten die Menschen von der Weser:
sie war damals nicht nur Schifffahrtsweg,
sondern war vor allem für den Fischfang
relevant.
Auch damals musste man für das Fischen auf
Seen und in Gewässern eine Erlaubnis einholen.
Die Flüsse und Seen gehörten den
Landesherrn, daher war solch ein Fischereirecht
sehr „wertvoll“ und führte zu einem guten
finanziellen Auskommen. Zu dieser Zeit war
Fisch noch aus einem ganz anderen Grund
bedeutsam: zur Fastenzeit durfte man nur Fisch
und kein Fleisch essen. Bis weit in die Neuzeit
war die Bevölkerung noch sehr gläubig und
betrieb großen Aufwand, um die Rituale und
Vorgaben der Kirche zu erfüllen. Also stieg
zeitweise der Bedarf an Fisch und da war die
Lage an der Weser natürlich ideal.