Behrenhof

Der Behrenhof ist eine Hofanlage, die um 1700 von dem „Wunderdoktor“ Gerhard Frische (†1733) errichtet wurde. Über sein Leben und seine ärztliche Ausbildung ist bis heute kaum etwas bekannt: er war als Arzt und Chirurg tätig. Als Landarzt betrieb er auf seinem Hof eine Krankenstation. Neben den Behandlungsräumen hatte er auch eine „Krankenstation“, wo sich die Patienten nach der ärztlichen Behandlung von den Strapazen erholen konnten. Der Hof hatte zusätzlich noch mehrere Nebengebäude: Backhaus, Scheune und Ölmühle. Der Behrenhof bildet das Hauptgebäude der Anlage und ist ein sogenannter Zweiständerhof – ein Hallenhaus-Typ. Das niederdeutsche Hallenhaus ist eine der ältesten Bauweisen von Bauernhäusern im mitteleuropäischen Raum. Schon während der Steinzeit gab es Bauernhäuser, die entfernt an die späteren Hallenhäuser erinnern. In den Hallenhäusern lebten Mensch und Tier unter einem Dach, wobei der größte Teil des Hauses als Stall diente. In der Mitte des Hauses befand sich die Wohndiele, an beiden Seiten lagen die Stallungen. Die geernteten Erzeugnisse wie Heu, Gemüse und ähnliches wurden unter dem Dach, also über der Diele gelagert. Hier war aufgrund der begrenzten Höhe und Tragfähigkeit jedoch vergleichsweise wenig Platz. Das Tor zur Diele lag in der Mitte des Hauses und war Zugang für Mensch, Tier und das Erntegut.
Der Weg zum Behrenhof ist aus ganz vielen, etwa faustgroßen Steinen gepflastert. Es ist sogenanntes Geschiebe, welches ursprünglich aus Skandinavien stammt und während der vorletzten Kaltzeit (Eiszeit) mit den Gletschern in die Region transportiert wurde. Durch den langen Transport im Eis sind die Steine gut gerundet worden. Beim Bau der Zuwegung vor vielen hundert Jahren waren Geschiebe einfach zu bekommen – man sammelte die Steine damals von den Feldern, wo sie ohnehin bei der Feldarbeit störten und nutzte sie dann für die Hofzufahrt.
gängige Hallenhaus-Typen
Zweiständerhaus
Dreiständerhaus
Vierständerhaus