Denkmal / Grimmscher
Park
Mit der Bildung des Braunschweiger Amtes
Thedinghausen im Jahr 1681 gehörte der Ort
zu Braunschweig. Fast 300 Jahre lang bildete
Thedinghausen eine Enklave Braunschweigs
inmitten Hannoveraner Gebiet. Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde es Teil des
Landkreises Braunschweig. Damals lebten etwa
5.000 Menschen in dieser kleinen Enklave 150
Kilometer von Braunschweig entfernt. Einmal
im Monat kam ein Beamter aus Braunschweig
in den Ort, damit die Einwohner ihre
Behördengänge (Fahrzeuge ummelden,
Wohnsitz ändern etc.) erledigen konnten. In
Ermangelung eines Kreishauses nutzte der
Beamte den Nebenraum einer Kneipe im Ort.
Mit der Kreisreform 1972 wurde Thedinghausen
und sein kleines Umland ein Teil des
Landkreises Verden. Damit endete die
„Braunschweiger Zeit“ von Thedinghausen.
Noch immer erinnert vieles an die lange und
prägende Geschichte, beispielsweise das
Wappen, manche Straßennamen oder auch das
hier stehende Denkmal, welches um 1900 in
Erinnerung an die Regierungszeit des Herzogs
Wilhelm (*1806, †1884) errichtet wurde.
Hinter dem Denkmal liegt ein kleiner Park, der
Grimmsche Park. Er ist nach Dr. Theodor
Grimm benannt, der unter anderem bis 1880
im Landtag von Braunschweig saß.
Bis 1919 stand in diesem Park das Gasthaus
Meyerholz, später zu einem Hotel umgebaut. Es
war lange ein wichtiger Treffpunkt im Ort nicht
nur für Vereine und Stammtische, sondern auch
der Behörden und des Amtsrates. Böse Zungen
behaupteten, dass hier die Gerichtsverhand-
lungen des Amtsgerichts besprochen und
dadurch manches Urteil beeinflusst wurde.