Hauptmarkt
Im Bereich der heutigen Stadt Trier weitet sich
das Tal der Mosel und bildet eine natürliche
Ebene zwischen Eifel und Hunsrück. Dieser
günstige Zugang zur Mosel mit der fruchtbaren
Ebene ist daher verständlicherweise seit
Jahrtausenden besiedelt.
Der Name Trier leitet sich von den keltischen
Stämmen der Treverer ab, die seit dem 6.
Jahrhundert vor Christus die Region zwischen
Rhein und Maas besiedelten. Schon Caesar
hatte diesen Bereich im Gallischen Krieg
erobert, dennoch kam es immer wieder zu
Aufständen der keltischen Stämme, so auch um
30 v. Chr. Dieser wurde damals von den
Römern niedergeschlagen. Im Zuge dessen
errichteten die Römer auf dem Petrisberg
oberhalb der heutigen Stadt ein Heerlager.
Um 18/17 v. Chr. bauten die Römer eine erste
Moselbrücke, wenige Jahre später gründete der
römische Kaiser Augustus die Stadt Trier
(zwischen 16 und 13 v. Chr.) und nannte sie
Augusta Treverorum (lateinisch: „Stadt des
Augustus im Land der Treverer“). Da das
römische Trier an vielen wichtigen
Handelswegen lag, wuchs die Stadt rasant und
erlebte eine erste Blütezeit. Um 40 n. Chr. galt
sie als sehr wohlhaben. Im 3. Jahrhundert
zählte sie zu den größten Städten nördlich der
Alpen.
Ab dem späten 3. Jahrhundert zerfiel das
römische Reich langsam. Zwischen 306 und
316 verlegte der damalige römische Kaiser
Konstantin seine Residenz hierher und führt die
Stadt zu einer erneuten Blütezeit. Die jetzt als
Treveris bezeichnete Stadt entwickelte sich zu
der wichtigsten Metropole im Weströmischen
Reich.
Unter Konstantin, der ein Förderer des damals
noch jungen Christentums war, entstanden
erste Kirchenbauten, die Treveris zu einer der
damals wichtigsten christlichen Städte machte.
Nachdem Kaiser Konstantin auch das
Oströmische Reich erobert hatte, verlegte er
seine Residenz nach Konstantinopel, wodurch
Trier schlagartig an Bedeutung verlor. Die Stadt
verfiel langsam und wurde Teil des Reiches der
Merowinger.
Auch wenn die Stadt nach der Verlegung der
Residenz durch Kaiser Konstantin an Bedeutung
verlor, war sie seit der Gründung durchgängig
bewohnt. Schon im 3. Jahrhundert wurde der
erste Bischof von Trier erwähnt.
Im 6. Jahrhundert wurden die spätantiken
Kirchen restauriert und es kam zu ersten
Klostergründungen. Damit wurde der
Grundstein für das mittelalterliche Bistum Trier
gelegt. Ab dem 9. Jahrhundert wuchs die Macht
der Bischöfe, unter anderem, weil sie aus dem
Hochadel kamen und eng mit den
karolingischen Herrschern verwoben waren.
Im Jahr 882 wurde die Stadt bei einem Überfall
der Normannen zerstört. Damit verlor der
römische Grundriss der Stadt an Bedeutung
und ganz neue Straßenzüge wurden angelegt.
Außerdem wurde der Marktplatz und damit das
wirtschaftliche und soziale Zentrum der
mittelalterlichen Stadt an seinen heutigen
Standort in die Nähe der Kirchen verlegt. Um
das Jahr 1000 pflegten die Erzbischöfe beste
Beziehungen zu den ottonischen und
salischen Kaisern und gewannen damit
deutlich an Einfluss im damaligen Heiligen
Römischen Reich.
Im Mittelalter bildete der Marktplatz das
wirtschaftliche und soziale Zentrum der Stadt.
Im südlichen Bereich des Platzes standen die
Verkaufsstände der Metzger und Bäcker. Über
den Platz floss der Stadtbach und speiste hier
ein Wasserbecken, in dem die Fischer ihre
Fische zum Verkauf anpriesen. Seitdem hat sich
das Aussehen des Hauptmarkts von Trier immer
wieder verändert. Heute prägen zahlreiche
Bauten aus ganz unterschiedlicher Zeit den
Platz.