Universität

Die Anfänge der heutigen Universitäten liegen in den Domschulen des Mittelalters. Aus diesen entstanden nach und nach die mittelalterlichen Universitäten. Diese sind jedoch nicht mit heutigen Universitäten vergleichbar, sondern waren weiterhin eng mit der Kirche verbunden. Gelehrt wurde auf lateinisch und man beschäftigte sich zumeist mit religiösen Texten, auch wenn es um Philosophie, Recht oder Medizin ging. Die wichtigste „Fakultät“ war oftmals die theologische und Scholaren der Universitäten waren meistens Geistliche. Da das Mittelalter patriarchisch geprägt war, hatten nur Jungen Zugang zu den Universitäten. Mädchen benötigten nach der damaligen Auffassung keine höhere Bildung. Als bedeutende Stadt der Bildung (vgl. Station 13) hatte Trier auch die Bestrebungen, eine Universität zu gründen. Um 1450 ergriff der damalige Erzbischof Jakob von Sierck (*um 1398; †1456) die Initiative. Damals benötigte man zur Gründung von Universitäten die Erlaubnis des Papstes. Dies zeigt wieder, dass Universitäten und die Bildung insgesamt fest in der Hand der Kirche waren. Im Jahr 1455 wurde der Stadt Trier erlaubt, eine Universität zu errichten. Aus finanziellen Gründen konnte Erzbischof Jakob von Sierck die Gründung jedoch nicht durchführen. Auch sein Nachfolger, Johann von Baden (*1434, †1503) hatte zunächst finanzielle Schwierigkeiten und war zudem in Fehden verwickelt. Erst 1473 wurde das benötigte Geld von 2000 Goldgulden aufgebracht, um die Gründungsurkunde vom Papst zu erwerben. Aber auch mit der Gründung der Universität besserte sich die finanzielle Lage nicht wirklich. Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1798 litt sie unter finanziellen Problemen. In der Dietrichstraße kaufte die Stadt Trier einen Teil eines mittelalterlichen Schöffenhofes (Dietrichstraße 13) und baute ihn zum Universitätsgebäude um. Außerdem wurden Gebäude an der Dietrichstraße zu Wohngebäuden für die Studenten umfunktioniert, die sogenannten Bursen. Wo sie genau lagen, bleibt unklar. Manche Quellen lassen vermuten, dass das Haus zur Taube eine Burse war. Als Lehrgebäude nutzte die Universität auch die Bettelorden-Klöster. Da die meisten Scholaren sowieso aus den Klöstern (meist Bettelorden-Mönche aus Trier) kamen, war dies auch kein Problem. Ein paar Schritte weiter befindet sich der Frankenturm (Dietrichstraße 6). Sobald du dort angekommen bist, geht es weiter…