Das Nonnenhaus wurde ursprünglich 1488 als Teil eines Dominikanerinnenklosterserrichtet. Bis zur Reformation war es ein Klostergebäude, wobei sich die Klosterkirche im Gebäude befand. Von der klösterlichen Einrichtung ist heute nichts mehr erhalten. Nach der Reformation wurde das Gebäude Teil der Universität, hier wohnte der Leiter der Medizinischen Fakultät. Einer der bekanntesten Leiter der Fakultät war Leonhart Fuchs (*1501, †1566). Er machte sich dafür stark, die Botanik stärker in den Fokus des Medizinstudiums zu rücken und errichtete hierzu hinter dem Nonnenhaus einen der ersten botanischen Gärten weltweit. Hier unterrichtete er unter Verwendung der Pflanzen als Anschauungsobjekte das Fach Botanik. Im Jahr 1543 veröffentlichte er das Werk „New Kreuterbuch“, welches heute zu den bedeutendsten botanischen Werken dieser Zeit zählt. Die Holzschnitte des Buches bildeten in die Pflanzen so detailgetreu ab, dass sie auch noch heute als Maßstab für eine gelungene botanische Illustration gelten.
botanische Abbildung
Zum Andenken an Leonhart Fuchs steht vor dem Nonnenhaus ein großes steinernes Buch. Es soll an seine Bücher „New Kreuterbuch“ erinnern.