Neckargasse

Die Neckargasse zählt zu den ältesten Straßen Tübingens und führt von der Altstadt zum Neckar. Im Mittelalter wohnten hier bevorzugt höhere Beamte und Professoren der Universität. Am Ende der Straße stand das Neckartor, eines von fünf Stadttoren im Mauerring. Auf der anderen Seite des Tores konnte man an einer Furt den Neckar problemlos queren. Durch diese Straße kamen die Händler aus dem Umland in die Stadt zum Markt. Schon früh in der Stadtgeschichte war diese Straße als eine der wenigen gepflastert. Eine breite Abwasserrinne in der Mitte der Straße ermöglichte häufiges Reinigen der Straße. Im Mittelalter waren die wenigsten Straßen in der Stadt gepflastert, es waren oftmals unbefestigte Wege. Nach einem Regenguss waren diese dann oft schlammig und schwer zu passieren. Daher lagen in der Mitte der Straße oftmals Holzbohlen, die die Wege etwas befestigen sollten. Im Mittelalter war der Zugang zum Fluss bedeutsam: hier wurden Waren verschifft, Wäsche gewaschen und Fische geangelt bzw. Fischfang betrieben. Auch wenn die Anlegestelle nicht durch Mauern gesichert war, gab es hier möglicherweise kleine Lagerhäuser und andere Gebäude, wo Boote untergestellt werden konnten.
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Verlauf der alten Stadtmauer mit den Toren
Besonders erwähnenswert ist das Haus Neckargasse 2. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1584. Ende des 19. Jahrhundert wurde das goldene Dach und die Fassadenmalerei erstellt. Diese hatte ein Tabakhändler namens Heinrich Rupp in Auftrag gegeben.