Gassen nördlich des
Münsters
In den engen Gassen nördlich des Münsters
lebten früher die Händler, Kaufleute und
Handwerker. Hier sind viele Häuser des 15. bis
17. Jahrhunderts erhalten und lassen erahnen,
wie Ulm im Mittelalter und der Neuzeit einst
ausgesehen hat. Heute sind die Gassen alle
gepflastert und leicht zu passieren – im
Mittelalter und der frühen Neuzeit war dies
noch ganz anders.
Damals waren die wenigsten Straßen und
Gassen befestigt, denn Steine waren teures
Baumaterial. Daher waren viele Gassen und
Straßen ungepflastert, man lief auf dem Boden,
der hier gerade vorkam. Im Sommer werden
die Gassen sicherlich staubig gewesen sein,
nach Regengüssen oder im Winter waren sie
dann eher schlammig mit großen Pfützen.
Zudem gab es noch keine Kanalisation, sodass
in der Mitte der Straße eine Senke war, durch
das Wasser abfließen konnte. Brauchwasser
wurde oft einfach auf die Straße gekippt,
sodass man beim Laufen in den Gassen
aufpassen musste, nicht in Abwasser zu treten.
Heute sind die Gassen glücklicherweise
gepflastert, sodass man gut das alte Viertel
erkunden kann.