Rund um das Areal „Grüner Hof“ liegen die bürgerlichen Anfänge Ulms. Archäologische Untersuchungen lassen vermuten, dass es hier schon um das Jahr 933 eine erste Handwerkersiedlung gab. Sie lag direkt westlich der alten Pfalz, welche im Bereich der heutigen Adlerbastei (vgl. Station 17) vermutet wird. Aus dieser Siedlung entwickelte sich die heutige Bebauung rund um den Grünen Hof. Es ist nur wenig über die frühmittelalterliche Siedlung bekannt. Die heutige Bebauung reicht teils bis ins 12. Jahrhundert zurück. Damals standen hier mehrere Pfleghöfe unterschiedlicher Klöster aus der Region. Besonders das Kloster Reichenau besaß hier größere Hofanlagen. Mit den Pfleghöfen wollten sie vom wirtschaftlichen Erfolg der damals noch jungen Handelsstadt Ulm profitieren. Später wurden die Pfleghöfe aufgelöst/verkleinert und es entstanden prächtige Patrizierhäuser. Die Namensherkunft des Grünen Hofes ist nicht abschließend geklärt. Der Name kam erst im 14. Jahrhundert auf und könnte sich auf die Gärten der Pfleghöfe beziehen.
Siedlungsmodell zur Lage der Pfalz an der Furt mit Fluchtburg Ottonische Fluchtburg Furt (entlang der mittelalterlichen Straße) Pfalz[in Anlehnung an Dumitrache et al. 2006]