Schlossplatz

Der Schlossplatz von Varel gilt als eines der bedeutendsten gründerzeitlichen Platzensembles des Oldenburger Landes. Nach dem sogenannten Bentinckschen Erbfolgestreit ging die Schlossanlage nach Zahlung einer Abfindung auf den oldenburgischen Staat über, womit die Zeit Varels als Residenzstadt endete. Die Bürger von Varel schätzten ihre damals neu gewonnene „Freiheit“ und entschieden sich daher, das Schloss als Symbol der gräflichen Regentschaft abzureißen. An dessen Stelle entstand der heutige Platz, der zunächst als zentraler Marktplatz zu einem neuen Zentrum der Stadt wurde. Die bis heute fast vollständig erhaltene gründerzeitliche Bebauung entstand zwischen 1872 und 1875. In den Jahren 1968/1969 wurde der Platz erneut umgebaut, unter anderem wurde die Straße verbreitert. Dadurch verlor der Platz seine ursprüngliche Symmetrie, zudem wurden einige Bäume gefällt (ursprünglich 14 Linden) und die 14 Steinsäulen entfernt. Einige dieser Säulen findet man heute vor dem Heimatmuseum von Varel (vgl. Station 11).

Nach dem Tod des Grafen Wilhelm Gustav

Friedrich von Bentinck (*1792, †1835) brach

ein Streit um das Erbe aus (Bentinckschen

Erbfolgestreit). Die Erben wurden sich nicht

einig. Es ging um Macht, die Nachfolge und die

Verwaltung der Grafschaft Varel. Natürlich woll-

ten alle ihre Ansprüche geltend machen. Dieser

Erbfolgestreit hatte erhebliche Auswirkungen

auf die politische Stabilität und die Verwaltung

der Region, bevor er schließlich durch einen

Vergleich beigelegt wurde.