Alte Börse

Das mittelalterliche und neuzeitliche Varel war bäuerlich geprägt. Rund um die Kirche und dem späteren Standort des Schlosses lagen einige gräfliche Wirtschaftsgebäude und Gärten. Sie bildeten das „Zentrum“ Varels. Von dort führten verschiedene Straßen in alle Richtungen. Die Menschen lebten – vorwiegend nach Berufsgruppen getrennt - entlang der jeweiligen Straßenzüge. An der einen Straße lebten Kleinbauern, an der anderen Handwerker, Händler oder Hofbedienstete. Bis weit ins 18. Jahrhundert hatte Varel nur wenige Einwohner und war eher dörflich geprägt, auch wenn es schon damals eine kleine Residenzstadt war. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wandelte sich Varel von einer bäuerlich geprägten Siedlung zu einer Handelsstadt mit guten Handelsbeziehungen: vor allem der Seehandel mit England. Das ehemalige Börsengebäude aus dem Jahr 1812 ist ein wichtiges Zeugnis dieser Wandlung Varels. Zu dieser Zeit gab es Wilhelmshaven noch nicht, sodass der Vareler Hafen einer der wichtigsten der Region war. Damals wurde über den Hafen vor allem Getreide exportiert. Die alte Börse war ursprünglich das Klubhaus der „Vareler Gewerbetreibenden und Kaufleute“. Bis 2024 wird das klassizistische Börsengebäude umfassend saniert. Anschließend eröffnet hier die „Börse der Ideen“, ein Beteiligungsprojekt mit einem kulturellen und generationsübergreifenden Begegnungszentrum. Mit der umfassenden Sanierung erstrahlt das Gebäude dann in neuem Glanz. Nimm dir einen Moment Zeit und entdecke die Architektur dieses klassizistischen Baus.