Stadtgeschichte

Die Anfänge der heutigen Stadt Verden liegen weitestgehend im Dunkeln. Schon zu spätrömischer Zeit soll es im Bereich der heutigen Stadt Verden eine Siedlung gegeben haben - der bis heute sagenumwobene Ort Tulifurdon. Dieser wurde um 150 n. Chr. von dem griechischen Mathematiker und Geographen Claudius Ptolemäus in einer seiner Karten verzeichnet – bis heute ist unklar, wo dieser Ort genau lag. Spätestens im Frühmittelalter war der Bereich rund um den heutigen Dom besiedelt. Im Jahr 782 soll es in Verden zum sogenannten „Verdener Blutgericht“ gekommen sein, bei dem auf Befehl Karl des Großen bis zu 4.500 Sachsen umgebracht wurden, weil sie sich der Taufe verweigerten. Bis heute ist unklar, was damals wirklich geschah. Jedenfalls gab es zu dieser Zeit zwei Siedlungsplätze, aus denen sich in den darauffolgenden etwa 200 Jahren zwei eigenständige Städte entwickelten: die Domstadt rund um den Verdener Dom (auch Süderstadt genannt) und die Norderstadt rund um das heutige Rathaus. Diese beiden Städte waren durch eine Stadtmauer und ein Stadttor getrennt. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern und die Spuren dieser Geschichte sind bis heute sichtbar. Beispielsweise gibt es noch immer zwei Marktplätze, auf denen Wochenmarkt abgehalten wird. Einige Quellen vermuten sogar, dass es im Frühmittelalter einen dritten Siedlungskern gegeben haben könnte. Nicht nur die frühe Geschichte der Stadt, sondern auch die Kirchengeschichte gibt bis heute Rätsel auf. Das Patrozinium von St. Nikolai deutet darauf hin, dass die Kirche im späten 11. Jahrhundert gegründet wurde. Spätestens zu dieser Zeit bestand hier eine erste Ansiedlung, in der Kaufleute lebten. Das genaue Alter dieser Siedlung bleibt jedoch unbekannt. Schon bald wurde das Sandbergviertel ein Teil der „Norderstadt“. Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges gehörten beide Städte zum damals neugegründeten Territorium „Herzogtümer Bremen und Verden“, welches vom schwedischen König verwaltet wurde. Im Jahr 1667 wurden die Norder- und Süderstadt von Verden gegen den Willen der Bürger vereinigt und es bildete sich die heutige Stadt Verden.
Lage der mittelalterlichen Stadtmauern mit Türmen, Toren, Brücken und Kirchen. Vermuteter Verlauf des Schutzwalls der Domburg [gestrichelt].
Norderstadt
Süderstadt
St. Johannis
St. Nikolai
St. Andreas
Dom
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