St. Nikolai
Jahrhundertelang stand hier die Kirche St.
Nikolai. Ihr Turm war ein wichtiger Teil der
Verdener Stadtsilhouette.
Als die Kirche 1254 errichtet wurde, hatte sie
lediglich eine Grundfläche von 13 mal 15
Metern. Schon um 1350 wurde die Kirche im
gotischen Stil erweitert und war dann
wahrscheinlich ähnlich groß wie die Kirche St.
Andreas (vgl. Station 17).
Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges
wurden die Streitigkeiten zwischen der
Norderstadt und der Süderstadt beigelegt
(mehr dazu erfährst du an Station 12).
Dadurch gehörte die in der Norderstadt
gelegene Kirche nun zum Pfarrbereich des
Verdener Doms. Dies war für die Gemeinde
kein gutes Omen, denn nun stand sie quasi in
Konkurrenz zum viel größeren Dom, sodass die
Kirche im Grunde nicht mehr benötigt wurde.
Und so kam es, dass St. Nikolai zunächst zu
einer Garnisonskirche (Militärkirche) wurde, die
man schließlich im späten 18. Jahrhundert
aufgab.
Heute erinnert kaum mehr etwas an die lange
Geschichte der Kirche. Im 19. Jahrhundert
wurde die Kirche nach und nach abgebrochen,
bzw. anderweitig genutzt. Heute sind nur noch
Teile der Nordmauer und des Westgiebels zu
sehen. Aktuell gibt es Überlegungen, das Areal
rund um den Sandberg neu zu gestalten (Stand
Sommer 2023).
Verden als Garnisonstadt
Jahrhundertelang war Verden eine
Garnisonsstadt, ganz unterschiedliche
Truppen waren hier seit dem Dreißigjährigen
Krieg stationiert. Damals wurde Verden
zunächst von schwedischen Truppen besetzt.
Nachdem diese abgezogen waren, folgten im
Laufe der rund 350 Jahre hannoversche,
französische, preußische, holländische und
spanische Soldaten. Im Jahr 1945 kamen
britische Truppen nach Verden, sie verließen die
Stadt im Jahr 1993, womit auch die
Garnisonszeit endete.
Heutiger Gebäudekomplex - man erkennt noch
einzelne Elemente der früheren Kirche.
Rekonstruktion der Kirche St. Nikolai
[in Anlehnung an Siebern et al. 1908]
So in etwa könnte es hier damals ausgesehen
haben - Rekonstruktion der Kirche St. Nikolai.
[in Anlehnung an Siebern et al. 1908]