Fachwerkhaus

Das Fachwerkhaus zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden Verdens. Eine biblische Inschrift ziert den Hauptbalken in der ersten Etage. Die linke, seitliche Wand zum Pollitzgang ist über die Jahre in Schräglage geraten und zeugt von dem hohen Alter des Gebäudes. An der Fassade steht als Baujahr 1480, dieses angegebene Baujahr ist jedoch nicht richtig. Analysen des Fachwerks haben ergeben, dass es erst etwa 100 Jahre später erbaut wurde, um 1590. Im Mittelalter waren die meisten Häuser Verdens Fachwerkhäuser, die aus Holz gebaut waren. Die Dächer waren mit Stroh gedeckt. Zu dieser Zeit wurden die Häuser noch mit Holz oder Kohle beheizt, auch zum Kochen hatte man eine offene Feuerstelle. Da reichte eine kleine Unachtsamkeit und es kam zu verheerenden Bränden. Zu dieser Zeit gab es noch keine organisierte Feuerwehr, stattdessen hatte jeder Bürger einen Eimer Zuhause. Wurde ein Feueralarm ausgerufen, bildete man eine Menschenkette zum nächstgelegenen Gewässer und reichte die Eimer zum Brandherd. Um das Risiko eines Stadtbrands weiter zu verringern, wurden zusätzlich Feuerschneisen in der Stadt angelegt, wie beispielsweise der Pollitzgang.
Pollitzgang, beachte auch das Fundament aus den großen Feldsteinen.
Huch, die Inschrift ist nach all den Jahren etwas schwer zu entziffern. Dort steht geschrieben: "Wer an den Hern Jesum Christ fest und stark glaubt zu jeder Frist, der ist ein from und heilig man, kein ungelic ihn vertilgen kan." Das Wort „ungelic“ übersetzte Regionalforscher Jürgen Siemers mit „Unglück“.