Verdener Stadtwald
Das Dünengebiet bei Neumühlen wird auch als
Verdener Dünen bezeichnet und liegt inmitten
des Verdener Stadtwalds. Dieses Gebiet ist
eines der wichtigsten Naherholungsgebiete
Verdens. Fast fußläufig aus der Innenstadt zu
erreichen, zieht das Waldgebiet jedes Jahr
zahlreiche Menschen an.
Noch vor wenigen hundert Jahren sah es hier
völlig anders aus. Vor etwa 1000 Jahren war
der Bereich des Dünengebiets von einem
dichten Laubwald bewachsen. Ab dem
Mittelalter wurde dieser Wald nach und nach
abgeholzt und das Holz beispielsweise für den
Gebäudebau (Hausbau), zum Heizen und
Kochen verwendet.
Auf den neu geschlagenen Flächen lohnte sich
jedoch aufgrund des sandigen Bodens die
landwirtschaftliche Nutzung nicht. Nach der
Rodung breitete sich eine Heidelandschaft aus,
welche dann als Weidefläche genutzt wurde.
Hier weideten beispielsweise Heidschnucken –
eine alte und recht anspruchslose Schafrasse
aus dem Mittelmeerraum - und Rheinische
Schafe, wie ein alter Flurname im Bereich des
heutigen Stadtwalds verrät.
Zudem wurde der Boden durch Plaggen
bearbeitet. Bei diesem Verfahren sticht man
gezielt Soden aus der Heide, um diese dann als
Einstreu in Ställen zu nutzen. Auf diese Weise
wurde die Fläche künstlich als Heidelandschaft
offengehalten.
Jahrhundertelang lag hier eine Heidelandschaft
mit offenen Sandflächen, wie man sie aus der
heutigen Lüneburger Heide kennt. Der
freiliegende Sand wurde durch Stürme bewegt,
was dazu führte, dass sich das Aussehen des
Gebietes immer wieder veränderte.
Erst im späten 19. Jahrhundert wurde der
Bereich mit Kiefern und Laubbäumen
aufgeforstet und es entstand der heutige
Verdener Stadtwald. Zeitgleich wurde ein
Wegesystem angelegt.
historische Landnutzung um 1770
Heide
Acker
Siedlung
Laubwald
Moor
Wiese
Gewässer
historische Karte in Anlehnung an:
NIBIS® Kartenserver (2021): Historische Landnutzung 1:25.000. - Landesamt für
Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover. https://nibis.lbeg.de/cardomap3/