ursprüngliche Vegetation
Heute besteht der Verdener Stadtwald aufgrund
der gezielten Aufforstung (vgl. Station 1) aus
ganz unterschiedlichen Waldtypen. In manchen
Bereichen wachsen klassische Laub- oder
Mischwälder, aber mancherorts kommen
ausschließlich Kiefern vor. Der heutige
Waldbestand ist also sehr variabel, kleinräumig
und verändert sich je nach Standort und
Geschichte.
Vor der mittelalterlichen Rodung des hier
stehenden Waldes und der Nutzung der Fläche
als Heidelandschaft zur Viehhaltung, war der
Bereich von einem dichten Laubwald bedeckt.
Vor allem Eichen, Buchen und Birken kamen
hier vor.
Aus der Analyse alter Pollendiagramme konnte
man die sogenannte potenzielle natürliche
Vegetation ermitteln. Diese ergab für Nord-
westdeutschland einen Birken-Eichenwald. Es
ist davon auszugehen, dass die Verdener
Dünen von einem solchen Wald bedeckt waren.
Diese Pflanzengemeinschaft gedeiht auf einem
stark sandigen und damit nährstoffarmen
Boden. Die Eichen entwickeln sich auf diesem
Boden meist nicht so gut und weisen einen
verkümmerten Wuchs auf.
Heute kommt der Birken-Eichenwald nur noch
vereinzelt in Nordwestdeutschland vor und gilt
als stark gefährdet. Er hat waldwirtschaftlich
betrachtet keinen Wert, sodass er in den
letzten Jahrhunderten durch die moderne
Waldwirtschaft immer mehr verdrängt bzw.
gerodet wurde.
Die intensive, mittelalterliche Nutzung des
Bereiches der „Verdener Dünen“ führte auch
hier dazu, dass der Birken-Eichenwald
heutzutage nur noch in kleinen Fragmenten
vorkommt.