Häuser „Vor dem Gatter“
Die hier stehende Häuserzeile wurde während
des Dreißigjährigen Krieges nicht zerstört,
damit zählen die Häuser zu den ältesten
Wanfrieds. Besonders das Haus „Vor dem
Gatter 7“ ist sehr alt. Untersuchungen des
Kellers ergaben, dass er noch aus gotischer
Zeit stammt.
Das Gebäude lag am Rande Wanfrieds nahe des
Stadtzauns (vgl. Station 10). Bei
Sanierungsarbeiten in den 1990 Jahren wurden
zahlreiche alte Tonscherben gefunden. Sie
lassen vermuten, dass in dem Gebäude einst
eine Töpferei war. Die Lage direkt am
Stadtzaun erlaubte es den Bewohnern, ihren
Ton auch im Haus zu brennen, da diese
Randlage ein Übergreifen eines möglichen
Feuers unwahrscheinlich machte. Im Mittelalter
stellten Stadtbrände immer eine sehr große
Gefahr dar, denn die Hauser waren aus Holz
(Fachwerk) und meist mit Stroh oder Reet
gedeckt.
Die Umbauten des Hauses haben die Struktur
des Fachwerks leider zu Teilen beschädigt.
Beispielsweise wurde ein einst vorhandener
Torbogen (laut Inschrift aus dem Jahr 1518) im
Laufe der Zeit zugemauert. Möglicherweise
diente das Haus zeitweise als
Ackerbürgerhaus.