St. Maria Heimsuchung

Nachdem die Kirche der Altstadt den Dominikanermönchen überlassen wurde (vgl. Station 9), errichtete man an dieser Stelle eine neue Pfarrkirche für die Altstadt. Im Jahr 1290 verkaufte der damalige Paderborner Bischof den Bürgern einen Bauplatz in der Stadt. Daraufhin wurde die heutige Kirche St. Maria Heimsuchung errichtet und 1299 geweiht. Seitdem kam es mehrfach zu Umbauten und Veränderungen an der Kirche, im Jahr 1833 stürzten Teile des Gewölbes ein. Dieser Bericht ist einer der wenigen der Neuzeit, bei dem über den Einsturz eines Baus berichtet wird. Nur weil es ein Kirchenbau war, bei dem es zu Problemen beim Bau gekommen war, wurde darüber berichtet. Wäre solch ein Unfall bei einem normalen Hausbau passiert, wäre das Ereignis nirgends festgehalten worden – es gehörte damals leider zum Alltag. Im Mittelalter war das Errichten von Gebäuden kein leichtes Unterfangen. Die technischen Hilfsmittel waren im Vergleich zu heute sehr einfach und der Arbeitsschutz irrelevant. Auf den Baustellen kam es immer wieder zu schweren Unfällen. Die Ursache wurde jedoch meist nicht wirklich aufgeklärt, sondern es wurde einfach weitergebaut. Maßnahmen zum Schutz der Arbeiter vor Verletzungen und Gefahren gab es nur sehr selten. Es waren gefährliche Jobs auf den mittelalterlichen Baustellen.
St. Maria Heimsuchung