Arnoldihaus

Das Arnoldihaus wurde 1513 errichtet und ist ein typisches Fachwerkhaus. Im Mittelalter benötigte man für den Bau eines Fachwerkhauses zahlreiche Schritte. Bauholz, wie wir es kennen, gab es nicht. Man konnte nicht einfach im Baustoffhandel fertiges Holz für den Hausbau kaufen. Die Stämme mussten vor dem Bau von Hand im Wald geschlagen werden. Die Wälder rund um Warburg waren im Besitz des Paderborner Bischofs. Bevor also das Holz zum Bau des Fachwerkhauses vorlag, musste der Zimmermeister sich eine Erlaubnis einholen, im Winter die Bäume zu fällen. Die benötigten Stämme wurden per Hand mit einer Axt oder Säge gefällt und bis zum Frühjahr gelagert. Danach mussten Arbeiter mit Handwerkzeugen die Stämme zu Balken weiterverarbeiten. Anschließend wurden die Stämme zur Baustelle in der Stadt transportiert. Alles natürlich in Handarbeit oder mithilfe eines Ochsen- oder Pferdekarrens. Mit Muskelkraft wurden die Balken in Position gebracht und montiert. Wenn man bedenkt wieviel Arbeit jeder dieser einzelnen Schritte war, bekommt man ein Gefühl dafür, wie lange der Bau eines Hauses in der frühen Neuzeit dauerte.
Arnoldihaus
typische Werkzeuge zum Bau eines Fachwerkhauses: Breitbeil, Axt, Höhlaxt, Bohrer und Säge