Seit dem 11. Jahrhundert steht hier direkt am Abhang zur Altstadt eine Kirche. Zunächst war es die Pfarrkirche der Altstadt. Im Jahr 1283 schenkte der damalige Paderborner Bischof Otto von Rietberg die Kirche dem Dominikanerorden. Daraufhin kam es zu massivem Streit zwischen dem Stadtrat der Altstadt und dem Bischof – in der Folge traten massenhaft Bewohner aus der Kirche aus. Dadurch entgingen dem Bischof natürlich Steuergelder und Einfluss, sodass eine neue Kirche in der Ortsmitte der Altstadt errichtet wurde, die St. Mariä Heimsuchung, welche du gleich noch kennen lernen wirst.Nachdem der Dominikanerorden die Kirche übernommen hatte, wurde hier die heute noch erhaltene Klosteranlage und eine neue Kirche errichtet und um 1361 fertiggestellt. In den kommenden Jahrhunderten kam es nur noch zu kleineren Veränderungen an Kirche und Klosteranlage, sodass sie sich ihr gotisches, mittelalterliches Aussehen bewahrt hat.Der Bau der Anlage nahm über 50 Jahre in Anspruch. Das klingt zunächst mal nach einer ganz schön langen Zeit. Bedenkt man jedoch, welche technischen Hilfsmittel die Baumeister der damaligen Zeit zur Verfügung hatten, ist jede mittelalterliche Kirche ein Meisterwerk ihrer Zeit. Damals gab es weder Baukräne noch Baugerüste aus Metall. Nicht einmal Baupläne waren vorhanden oder sie wurden nur rudimentär skizziert. Die Steine für den Bau der Kirche kamen per Holzwagen, teils von Tieren gezogen, zur Baustelle. Daher war es wichtig, dass der Steinbruch nicht zu weit entfernt war. Sie mussten alle per Hand im Steinbruch gebrochen und anschließend zur Baustelle transportiert werden. Dort angekommen wurden sie über Leitern und hölzerne Gerüste an ihren Zielort gebracht. Vereinzelt gab es auch sogenannte Laufkräne, wo ein Arbeiter in einem Laufrad lief, um den Stein in die Höhe zu heben. Kleinere Dreibockkräne legten die Steine dann in ihre Position.Eine besondere Herausforderung stellte der Bau der Gewölbe entlang der Decke dar. Jeder Gewölbestreifen musste durch einen eigens errichteten hölzernen Bogen stabilisiert werden, bis der Schlussstein gesetzt wurde und der Bogen von selbst hielt. Um so einen Bogen zu errichten, musste zunächst ein sehr komplexes Gerüst aus Holz konstruiert werden.
Maria im Weinberg
Von hier aus hast du einen tollen Blick ins Diemeltal und die Altstadt von Warburg.