Wiggenhus

Der Hof Wiggenhus (Brückstraße 21) wurde um 1770 errichtet, um 1822 kam es zu einem Umbau bzw. Neubau. Zeitweise lebte hier ein sogenannter Anbauer. Dieser Bauer gehörte zu denjenigen, die im Ort außerhalb der Gesellschaft standen, keinen eigenen Besitz hatten und damit auch keine Gemeinde- angehörigkeit besaßen. Zudem konnten sie diese Angehörigkeit nicht käuflich erwerben. Dadurch war es ihnen auch untersagt, die Allmenden rund um den Ort zu nutzten. Die Anbauern stellten in den Dörfern die unterste Stufe der Sozialstruktur dar und wurden von der Dorfgemeinschaft oft ausgenutzt. Die Anbauern hatten durch ihre Stellung keine eigene Hofstelle, sondern lediglich das Wohnrecht auf einem fremden Hof. Ihren Lebensunterhalt bestritten sie als Handwerker, Hausierer, fliegende Händler oder Landarbeiter. Manchmal mussten sie auch als Gegenleistung für das Wohnrecht die sogenannte Spannhilfe leisten – verpflichtende Gemeindedienste oder Dienste für die Allgemeinheit (Frondienste).
Inschrift: „Bewahre dieses Haus O Herr für Feuer und Brand und segne uns mit milder Hand.“ darunter „Christian Witte Margretha Dorethia Witte geb. Hackspiel den 5ten Juno 1822 “