Die Aller entspringt in der Magdeburger Börde in Sachsen-Anhalt und ist circa 260 km lang. Damit ist die Aller der längste Fluss Norddeutschlands, der nicht direkt ins Meer fließt. Wenige Kilometer hinter Verden mündet die Aller in die Weser. Die Aller ist somit der größte Nebenfluss der Weser mit einem Einzugsgebiet von über 15.000 Quadratkilometern, was in etwa der Größe von Schleswig-Holstein entspricht. Bis heute hat sich die Aller ihr ursprüngliches Aussehen bewahren können, noch immer fließt sie in großen Flussschleifen durch das breite Allertal. Dieses Tal entstand während der Eiszeiten, als es Teil des eiszeitlichen Weser-Aller-Urstromtales war. Die Schleifen (Schlingen) von Flüssen, beispielsweise der Aller, werden in der Fachsprache als Mäander bezeichnet. Die Ursache dieser Mäander ist eine durch Hindernisse (Steine) verursachte Zirkulation des Wassers im Fluss. Dadurch strömt das Wasser entlang des Flussbodens von der kurvenäußeren Seite zur kurveninneren Seite und an der Flussoberfläche zurück zur kurvenäußeren Seite.Die Mäander der Aller haben sich über die Jahrhunderte immer wieder verändert, beispielsweise kam es auch immer mal wieder zu Durchbrüchen der Aller und damit zum Trockenfallen der Schleifen. Bis heute sind diese „Altschleifen“ in der Landschaft zu erkennen. So veränderte die Aller 1572 ihren Lauf zwischen Westen und Nocke (entlang der Aller nördlich von Westen gelegen). Auf einmal lag der Ort Nocke auf der anderen Seite der Aller und wurde damit Teil von Westen – jahrhundertelang war die Aller nämlich die (Staats-)Grenze zwischen dem Verdener Bistum und dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.