Brückstraße 6

Der Hof war im späten 17. Jahrhundert (um 1671) das Wohnhaus des Braumeisters Dietrich Bothe. Bier war in der Neuzeit ein wichtiges Getränk. Zu dieser Zeit gab es nämlich noch keinen Saft oder andere Erfrischungsgetränke. Kaffee oder Tee waren noch sehr teuer und daher unerschwinglich. Stattdessen tranken die meisten Menschen Wasser und – für den Geschmack - eben auch gerne Bier. Beim Bierbrauen wurde auf eine gute Wasserqualität geachtet. Das Brunnenwasser war im Mittelalter oftmals verschmutzt, beispielsweise durch Abwasser: das Brauch- und Abwasser der Bürger wurde in die Flüsse geleitet und gelange so ins Grundwasser. Daher galt schon im Mittelalter die Empfehlung, das Wasser nur zu trinken, wenn es geruchslos war. Um den Alkohol ging es damals nicht unbedingt, denn das damalige Bier hatte nicht zwingend einen hohen Alkoholgehalt. Die mittelalterlichen Biere waren bei weitem nicht alle sehr alkoholhaltig. Es gab beispielsweise das Dünnebier mit nur etwa 2% Alkohol. Es war mehr ein Getreidesud als ein Bier und galt als „arme Leute“ Getränk. Aus diesem Dünnebier wurde auch die sogenannte Dünnebiersuppe hergestellt, bis ins 19. Jahrhundert ein beliebtes Frühstück auch für Kinder. Die heutige Hofanlage entstand nach 1858, als sie neu errichtet wurde.
Inschrift: „Du sollst der Herr im Hause sein. gieb deinen Segen mit darein das wier dier willig dienen Gieß deinen Frieden auf dies Haus und alle die drin wohnen aus Was man in Gottes Namen thut mit glaubensvollen Sinn und Muth das muß uns wohl gelingen“ darunter „Christoph H Dunker. und seine Frau. Sophie M. gb. Rüpke. M.W. Aufgerichtet 1858 den 19 August“