Amtsschließerei

Die Amtsschließerei (auch als Altes Gefängnis bezeichnet) wurde um 1831 errichtet. In dem Gebäude gab es zunächst zwei Gefängniszellen und eine Dienstwohnung. Im Laufe des 19. Jahrhunderts stiegen die Haftzeiten von sieben auf dreißig Tage, wodurch die Kapazität des Gefängnisses nicht mehr ausreichte. Um dem Platzmangel zu begegnen, erfolgte im späten 19. Jahrhundert ein Erweiterungsbau, durch den die Zahl der Zellen auf insgesamt sechs erhöht wurde. Mitte der 1960er Jahre wurde der Betrieb als Haftanstalt eingestellt. Das Gebäude selbst ist ein eingeschossiger Backsteinbau unter einem traufständigen Satteldach, mit originalen Zellentüren, Öfen und einem Hofbereich, der von einer hohen Mauer zur Straße hin abgeschlossen wird. Über die Haftbedingungen im Alten Gefängnis im 19. Jahrhundert ist nichts bekannt. Aus anderen Amtsgefängnissen aus dieser Zeit weiß man, wie damals die Haftbedingungen waren. Die Zellen waren klein, boten Platz für ein bis zwei Gefangene und waren spärlich mit Holzbänken oder Pritschen eingerichtet. Sanitäre Anlagen waren menschenunwürdig. Das Essen im Gefängnis war mehr als spartanisch und bestand wahrscheinlich aus Schwarzbrot, dünner Suppe und selten etwas Fleisch. Die Gefangenen verbrachten die meiste Zeit in den Zellen unter strenger Aufsicht, während Besuche und Kontakte nach außen stark eingeschränkt waren.