St. Petri-Kirche

Das älteste und bedeutendste Bauwerk in Westerstede ist die 1123 gegründete St. Petri- Kirche. Errichtet wurde sie im Auftrag des damaligen Bremer Erzbischofs, nachdem die Herren von Fikensolt ein Grundstück und Baumaterial gestiftet hatten (vgl. Station 1). Die Kirche befindet sich auf einem künstlichen Hügel unbekannten Alters, möglicherweise stand hier zuvor ein heidnisches Heiligtum. Kirchen wurden häufig auf alten heidnischen Kultplätzen errichtet, um die bestehende religiöse Bedeutung eines Ortes zu nutzen und damit die Bevölkerung leichter zum Christentum zu bekehren. Oftmals wurden damals alte Rituale und Traditionen zumindest zum Teil übernommen oder in christliche Feste integriert. Zusätzlich symbolisierte der Neubau die Überlegenheit und Kontinuität des christlichen Glaubens an einem bereits als heilig angesehenen Ort. Etwa 100 Jahre später stürzten Teile der Kirche ein. Man geht davon aus, dass die verwendeten Findlinge die Ursache waren. Diese Steine sind meist stark gerundet und waren aufgrund der damals zur Verfügung stehenden Werkzeuge nur schwer zu bearbeiten. Dadurch war das Gefüge der Mauern instabil, was dann zum Einsturz führte. 1232 errichtete man einen neuen Kirchenbau, der hauptsächlich aus Ziegelsteinen bestand und daher ein deutlich stabileres Mauerwerk aufwies.
Rund um die Kirche liegt der mittelalterliche Friedhof. Er wird von einer alten Friedhofsmauer begrenzt.
Etwas abseits steht der Glockenturm. Man hatte Bedenken, dass bei Geläut der schweren Turmglocken der weiche Boden nachgeben würde und die Kirche Risse bekäme. Mit dem abseitsstehenden Kirchturm müsste man beim Absinken des Turmes im Zweifelsfall nur den Kirchturm neu errichten und nicht gleich die ganze Kirche.