altes Bürgerhaus
Mitte des 19. Jahrhunderts war Westerstede
noch sehr ländlich geprägt. Mit dem Anschluss
an das Eisenbahnnetz veränderte sich das
Stadtbild zunehmend. Mit der Industrialisierung
entstand eine immer größer werdende
Bürgerschicht, die ihren Wohlstand nun zur
Schau stellen wollte. Es entstanden
klassizistische Landhäuser im sogenannten
"Oldenburger Stil". Sie zeichneten sich durch
eine klare, symmetrische Fassadengestaltung
aus und spiegelten den Wunsch nach
Repräsentation und Status wider.
Der Wohnraum war - im Vergleich zu heute -
noch deutlich stärker mit dem Arbeitsraum
verbunden. Im Erdgeschoss befand sich meist
eine Werkstatt oder ein Verkaufsladen,
während die Familie in den Obergeschossen
wohnte. Die „gute Stube“ war geschmackvoll
eingerichtet und diente nur für besondere
Anlässe. Der Alltag spielte sich in Küche und
der zumeist einfachen Wohnstube ab.
Das hier stehende Landhaus wurde um 1840
errichtet und um 1930 ausgestockt. Besonders
das Portal des Hauses ist prächtig verziert und
spielgelt mit dem vergoldeten Löwen über dem
Portal den Stolz der damaligen Bewohner wider.