Säuturm
Der Säuturm ist der letzte, erhaltene Turm der
mittelalterlichen Stadtbefestigung von Wetzlar.
Die Wetzlarer Stadtmauer umschloss ab etwa
1300 die gesamte heutige Altstadt.
Die etwa 11 Meter hohe Mauer war aus
Bruchsteinen errichtet worden. Dabei mussten
alle Steine für die Mauer in mühsamer
Handarbeit in einem Steinbruch gebrochen und
dann mit Ochsen- oder Pferdekarren zur
Baustelle transportiert werden. Denn damals
gab es noch keinerlei Maschinen, die einem die
Arbeit abgenommen hätten. Auch die
Baugerüste aus dieser Zeit waren eher
spartanisch. Aus Holz errichtet und mit Tauen
zusammengebunden werden sie eine wackelige
Angelegenheit gewesen sein.
Und trotz dieser Widrigkeiten setzten die
damaligen Bürger alles daran, die Stadtmauer
relativ zügig zu errichten. Nur etwa 50 Jahre
wurden zum Bau benötigt. Denn die Mauer war
ein wichtiger Schutz der freien Reichsstadt. Die
Händler in der Stadt wollten ihre Waren vor
Plünderer und Dieben beschützen und der Rat
der Stadt wollte wissen, wer sich so in der
Stadt herumtreibt. Zudem war es einfach, an
den wenigen Stadttoren Zoll zu erheben und so
Einnahmen zu generieren.