Jerusalemhaus
Das Jerusalemhaus wurde im späten 17.
Jahrhundert errichtet und war das Wohnhaus
der Familie Winckler. Diese Verlegerfamilie war
mit der Ansiedlung des Reichskammergerichts
(vgl. Station 4) nach Wetzlar gekommen, um
unter anderem die Gerichtsschriften zu
drucken. Um 1742 wurde das Haus erweitert
und erhielt seine charakteristische Doppelerker-
Fassade.
In der zweiten Etage gab es eine kleine
Einliegerwohnung. Sie war an den
Legationssekretär Karl Wilhelm Jerusalem
(*1747, †1772) vermietet. Zu seinen
Studienzeiten lernte Jerusalem unter anderem
auch seinen langjährigen Freund Johann
Wolfgang von Goethe (*1749, †1832) kennen.
Um 1772 kam Johann Wolfgang von Goethe als
Praktikant des Reichskammergerichts nach
Wetzlar. Hier erlebte er den Selbstmord seines
Freundes Jerusalem, der sich unglücklich
verliebt in diesem Haus 1772 das Leben nahm.
Diese Geschichte, und seine eigenen
Erfahrungen, veranlassten Goethe, sein Werk
„Die Leiden des jungen Werthers“ zu verfassen.
Dieser Roman machte Goethe fast über Nacht
weltberühmt.