Markt
Die Region rund um Wismar ist seit
Jahrtausenden besiedelt. Die Wismarer Bucht
der Ostsee bot ideale Siedlungsmöglichkeiten,
denn sie war vor Stürmen gut geschützt.
Zunächst lebten in der Region slawische
Stämme, die südlich der heutigen Stadt eine
Burg mit Fischersiedlung errichteten.
Ab etwa dem 13. Jahrhundert wurde die Region
durch die deutsche hochmittelalterliche
Ostsiedlung von Westen her besiedelt und
damit christianisiert. Es kamen Siedler aus dem
niedersächsischen, westfälischen und
holsteinischen Bereich in die Region und ließen
sich hier nieder.
Der vorher hier regierende slawische Fürst
Heinrich Borwin I. wurde zum Fürsten des neu
gegründeten Fürstentums Mecklenburg.
Wismar wurde zu seiner ersten Residenzstadt.
1229 wird Wismar erstmals urkundlich
erwähnt.
Bereits kurz nach der Stadtgründung wurde
Wismar Mitglied im mittelalterlichen
Hansebund und übernahm das Lübische
Recht als eigenes Stadtrecht.
Dadurch entwickelte sich Wismar bis zum
Dreißigjährigen Krieg zu einer der
bedeutendsten Hansestädte an der südlichen
Ostseeküste. Diese lange Handelsgeschichte ist
nirgends besser zu erfahren, als auf dem Markt
in Wismar, der von prächtigen mittelalterlichen
Handelshäusern gesäumt wird.
Der Marktplatz ist fast quadratisch und etwa
100 m x 100 m groß. Seit der Stadtgründung
ist er das Herz der Stadt und wurde für
zahlreiche Zwecke genutzt. Zunächst war es
der wichtigste Handelsplatz Wismars, wo die
zahlreichen hanseatischen Händler ihre Waren
anboten oder auch Waren ankauften und dann
über den Hafen in den ganzen Ostseeraum
weiterverkauften. Dabei war insbesondere das
Getreide aus Mecklenburg ein Verkaufs-
schlager. Neben dem Handel wurde der Platz
auch für Bürgerversammlungen, Feste und
Feiern genutzt. Wenn es jedoch zu Unmut in
der Bevölkerung kam, entlud sich hier auch der
Zorn der Menschen. Immer wieder kam es zu
Spannungen zwischen den hanseatischen
Kaufleuten, vertreten durch den Rat der Stadt
und dem mecklenburgischen Herzog. Als
Stadtherr waren ihm die Freiheitsbestrebungen
der Kaufleute immer ein Dorn im Auge.