St. Marien

Um 1250 stand hier der Vorgängerbau der Marienkirche. Um 1270 wurde mit dem Bau einer Backsteinkirche begonnen. Von dieser Kirche ist heute nur noch der Turm und der gemauerte Grundriss vorhanden. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Marienkirche eine der bedeutendsten Backsteinkirchen Deutschlands. Im Krieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Nach 1945 kam es zu ersten Reparaturen und der Erhalt des Bauwerkes wäre durchaus möglich gewesen. Aus ideologischen Gründen und gegen den Protest der Bevölkerung wurde die Kirche 1960 gesprengt. Nur der Turm blieb erhalten, denn er ist bis heute ein wichtiges Seezeichen an der südlichen Ostseeküste. Bis heute ist hier eine Narbe im Stadtbild und der leere Platz hat etwas Bedrückendes. Es ist eines von vielen Beispielen, die verdeutlichen wie rücksichtslos und verletzend man in der Vergangenheit mit zahlreichen bedeutenden Kulturgütern Ostdeutschlands umgegangen ist. Historische Bauten wurden oft durch schlichte Betonbauten gesetzt, um damit den Bewohnern einen Fortschritt des Sozialismus vorzugaukeln und um durch Bauaktivität vom eigenen Versagen abzulenken. Inzwischen wäre es sicherlich an der Zeit, die prächtige Marienkirche wiederaufzubauen und die Wunde in Wismar endlich zu schließen.
alte Südansicht St. Marien
St. Marien