Lübecker Dielenhaus
Das Gebäude wurde um 1350 errichtet und
zählt zu den ältesten erhaltenen Bürgerhäusern
der Stadt. Sein heutiges klassizistisches
Aussehen erhielt es bei Umbauten im 18.
Jahrhundert. Damals wurde auch das Innere
des Hauses zu großen Teilen verändert.
Ursprünglich wurde das Haus als Handelshaus
mit einer hohen Diele im Erdgeschoss und
Speichergeschossen im Giebel errichtet. Hier
konnte der Kaufmann seine Handelswaren
lagern.
Das Gebäude wurde wahrscheinlich
ursprünglich als Lübecker Handels- und
Giebelhaus errichtet. Es ist ein Beispiel dafür,
wie eng Wismar im Mittelalter durch die Hanse
mit Lübeck verbunden war. Möglicherweise
wurde das Haus sogar von einem Lübecker
Kaufmann errichtet, der nach Wismar kam, um
hier zu leben und Handel zu treiben oder eine
Handelsdependance zu eröffnen.
Das Innere eines hochmittelalterlichen
Lübecker Giebelhauses ist immer nach dem
gleichen Schema aufgebaut. Das Erdgeschoss,
die Diele, ist deutlich höher als die
darüberliegenden Etagen. Interessanterweise
wohnte der Händler und seine Familien nicht in
diesem sogenannten Vorderhaus, sondern das
Erdgeschoss diente als Verkaufs- und
Handelsraum. Die Familie lebte in einem
rückwärtigen Anbau, dem sogenannten
Seitenflügel. Durch die neuzeitlichen Umbauten
sind die typischen Elemente des
mittelalterlichen Hauses komplett verwischt.