Fürstenhof
Nach der Stadtgründung wurde Wismar als
Handelsstadt Teil der Hanse. Zudem befand
sich bis 1358 in der Nähe von Wismar auch der
Stammsitz der Herzöge von Mecklenburg (vgl.
Station 1).
Der heutige Fürstenhof wurde in zwei
Abschnitten errichtet.
Das „Alte Haus“ wurde 1512 anlässlich der
Hochzeit Herzog Johann Albrecht I. (*1525,
†1576) mit Anna Sophie von Preußen (*1527,
†1591) fertiggestellt. Ursprünglich war es ein
prächtiger Bau der Backsteingotik. Zahlreiche
Umbauten haben dazu geführt, dass dieser
Baustil kaum noch zu erkennen ist.
Das „Neue Haus“ wurde 1554 ebenfalls
anlässlich einer Hochzeit im Fürstenhaus
Mecklenburg errichtet. Das Gebäude zählt zu
den bedeutendsten Werken der
Frührenaissance in Mecklenburg-Vorpommern
und ist einem italienischen Palazzi
nachempfunden. Die Fassade wird durch
Terrakottafriese mit verschiedenen Bildern
geschmückt.
Dieser Baustil wird auch als Johann-Albrecht-
Stil bezeichnet. Er war im 16. Jahrhundert
Herzog von Mecklenburg und ließ diesen
italienisch angehauchten Baustil von seinen
Architekten entwickeln: dabei gilt der
Fürstenhof als einer der Prototypen dieses
Baustils. In den kommenden Jahrzehnten
entstanden zahlreiche Residenzen in ganz
Mecklenburg in diesem Stil.