Zeughaus

Die mittelalterliche Hansestadt Wismar zählte zu den wohlhabendsten und reichsten Städten entlang der südlichen Ostsee und war weit über die Region als Handelsstandort bekannt. Dieses glorreiche Zeitalter fand im Dreißigjährigen Krieg ein jähes Ende. Die Stadt wurde damals zu großen Teilen verwüstet und 1632 von den Truppen des schwedischen Königs erobert. Durch den Westfälischen Frieden von 1648 wurde Wismar der schwedischen Krone zugesprochen. Bis 1803 war die Stadt ein Teil von Schweden. Offiziell dauerte die schwedische Zeit noch 100 Jahre länger, jedoch hatte der damalige Schwedische König die Region für 99 Jahre an das Herzogtum Mecklenburg verpfändet. Diese Zeit, als Wismar zu Schweden gehörte, wird auch als Schwedenzeit bezeichnet. Aus dieser Schwedenzeit stammt das Zeughaus. Nachdem eine Explosion den Vorgängerbau kurz zuvor zerstört hatte, wurde um 1700 das heutige Gebäude errichtet. Heute zählt es zu den bedeutendsten Bauten schwedischer Militärarchitektur in Deutschland. Nach der Errichtung wurde es als Lagerhaus für Waffen genutzt, damals bezeichnete man einen solchen Bau als Zeughaus. Nachdem Wismar Teil des Königreiches von Schweden geworden war, wurde die Stadt zu einer bedeutenden Landesfestung ausgebaut. Damals gehörte die Festungsanlage von Wismar zu den stärksten Seefestungen Europas. Dieser Ausbau wurde nötig, denn die umgebende Region war nicht Teil Schwedens, sondern gehörte weiterhin zum damaligen Deutschland. Zwischen den Ländern kam es immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen. Es ging um die Vorherrschaft auf der Ostsee und den Einfluss der Ostsee-Anrainerstaaten auf die gesamte Region. Kaum etwas erinnert heute noch an diese Zeit.
historische Ansicht