Kommisse
Das Gebäude der Kommisse wurde 1588 als
Lagerhaus mit integrierter Mühle errichtet.
Ursprünglich wurde das Gebäude an beiden
Seiten von Grachten umflossen, sodass
Handelswaren auf mehrere Boote gleichzeitig
verladen werden konnten.
Herzog Julius, der Initiator der Heinrichstadt
(vgl. Station 6), ließ die Kommisse errichten.
Das Gebäude wurde jedoch nicht nur als
Handelshaus und Mühle genutzt, sondern auch
als städtisches Tanzhaus, Weinschänke,
überdachter Marktplatz und
Versammlungsraum der Bürger. Um die
Brandgefahr bei diesen Feiern zu verringern,
wurde das Gebäude, als eines der ersten in
Wolfenbüttel, aus Stein errichtet.
Bis ins 19. Jahrhundert war es üblich, nicht nur
auf dem Marktplatz Handel zu treiben, sondern
auch überdachte Märkte abzuhalten. Im späten
Mittelalter wurden alle Waren des täglichen
Bedarfs auf Märkten erworben. Oft gab es in
der Stadt nicht nur einen Marktplatz, sondern
mehrere. Die Handelsplätze wurden nach den
angebotenen Produkten sortiert und benannt.
Auf dem einen Platz wurde Obst und Gemüse
angepriesen, auf dem nächsten Platz Fleisch
und Fisch und wieder woanders kaufte man
Feuerholz und Kohle.