Lessinghaus

Gotthold Ephraim Lessing (*1729, †1781) zählt zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Literatur und lebte im 18. Jahrhundert. Er gilt bis heute als einer der wichtigsten Aufklärer und schrieb zahlreiche Gedichte, in denen er für Toleranz eintritt. Bis heute prägt sein Schaffen die Theater- und Literaturszene, zahlreiche seiner Theaterstücke werden bis heute regelmäßig aufgeführt. Im Jahr 1770 wurde Lessing Bibliothekar der Herzog-August-Bibliothek (vgl. Station 3) und zog nach Wolfenbüttel. Zunächst lebte er im Schloss Wolfenbüttel, welches die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahr 1753 verlassen hatten. Damals stand das Schloss nämlich leer. Im Jahr 1777 zog Lessing nach seiner Hochzeit in das heutige Lessinghaus und wohnte hier bis zu seinem Tod 1781. Während seiner Zeit in Wolfenbüttel entstanden unter anderem die Werke „Nathan der Weise“ und „Die Erziehung des Menschengeschlechts“. „Nathan der Weise“ ist sein letztes und wohl bekanntestes Werk. Es erzählt eine Geschichte von Toleranz: Hauptakteure des Werkes gehören den Religionen des Christentums, Judentums und Islams an. Schlussendlich wird gezeigt, dass sie alle an den gleichen Gott glauben und daher eine scharfe Abgrenzung der Religionen nicht zielführend ist. Außerdem macht Gott bei den Menschen keinen Unterschied, sondern liebt sie alle gleichermaßen. Noch immer ist die Thematik aktuell und „Nathan der Weise“ zählt bis heute zu den wichtigsten Schullektüren in Deutschland.