Oberes Tor

Mit der Erhebung des Ortes zur Stadt im Jahr 1332 wurde es dem Deutschen Orden erlaubt, eine Stadtmauer zu errichten. Bis etwa 1440 wurde der bis heute erhaltene Stadtmauerring mit den zwei Stadttoren vollendet. Zum Bau der Mauer und der Stadttore nutzte man den sogenannten Burgsandstein. Dieser wurde entweder in Steinbrüchen bei Heideck (etwa 30 km südwestlich) 4 , in Selgenstadt oder am Lindberg 5 gebrochen. Es ist ein grobkörniger Sandstein. Der Burgsandstein wurde vor etwa 215 Millionen Jahren in der geologischen Zeit der Trias gebildet. Mit diesem sehr charakteristischen Gestein errichtete man nicht nur die Stadttore und die Stadtmauer von Obereschenbach, sondern beispielsweise auch das Liebfrauenmünster (vgl. Station 4). Der Deutsche Orden wird diesen Baustein ganz gezielt gewählt haben, denn aus diesem Gestein wurde unter anderem auch die Nürnberger Burg und viele der bedeutenden Gebäude Nürnbergs errichtet. Die Stadtmauer hatte zwei Stadttore, eines im Westen (Oberes Tor) und eines im Osten, das Untere Tor. Beide Tore wurden durch eine Barbakane zusätzlich geschützt.
Auch das Tor der Barbakane wird durch ein großes Wappenfeld geschmückt: [1] Wappen des Deutschen Ordens [2] Wappen des fränkischen Landkomturs Melchior von Neuneck [3] Wappen von Konrad von Seinsheim (Hauskomtur von Nürnberg) [4] Wappen von Martin von Eyb (Statthalter der Kommende Nürnberg) [5] Wappen des Deutschmeisters Ulrich von Lentersheim [6]Wappen von Obereschenbach zu sehen.
Der Torturm des Oberen Tores zeigt auf der stadtabgewandten Seite (die Feldseite) zwei Wappen. Auf der rechten Seite [1] ist das Wappen des Deutschen Ordens zu sehen, auf der linken Seite [2] befindet sich das Wappen von Obereschenbach.
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Oberes Tor mit Barbakane

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Schmidt-Kaler (2003), Seite 86

5

pers. Comm. Geidner (2025)