Liebfrauenmünster

Das Liebfrauenmünster bildete jahrhundertelang das gesellschaftliche und religiöse Zentrum von Obereschenbach, vor allem, nachdem der Deutsche Orden Stadtherr geworden war. Dadurch entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden geistlichen aber auch wirtschaftlichen Zentrum im fränkischen Raum. Im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit bildete die Kirche ein zentrales Element im Leben der Bürger, sie gab ihnen Halt und Struktur. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Kirche im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und neu ausgestattet wurde, um dem aktuellen „Zeitgeist“ zu entsprechen. Die frommen Bürger erfreuten sich daran, dass ihre Kirche immer wieder in neuem Glanz erstrahlte und erwiesen deshalb den Stadtherren gegenüber Dankbarkeit bzw. stellten das damalige Herrschaftssystem nicht infrage. Über die Anfänge der Kirche ist nur wenig bekannt. Schon im 8. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine erste hölzerne Kirche, die wahrscheinlich im Zuge der Christianisierung errichtet wurde. Nach den Ungarneinfällen (10. Jahrhundert) wurde dieser erste Bau zerstört. Anschließend entstand der erste steinerne Kirchenbau. Dies zeigt, dass schon vor der Zeit des Deutschen Ordens die Siedlung durchaus von großer Bedeutung war. Im 12. Jahrhundert brannte dieser Bau ab und es entstand eine neue Kirche. Mit der Übernahme des Patronats durch den Deutschen Orden wurde dieser damals neue Kirchenbau in den darauffolgenden etwa 200 Jahren umfassend umgebaut, wodurch die heutige gotische Hallenkirche entstand – sie gilt als eine der ersten gotischen Hallenkirchen in Deutschland. In den darauffolgenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu Umbauten an der Kirche, unter anderem während der Barockzeit. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche erst 2000/2001, als es zu archäologischen Untersuchungen und zu einem umfassenden Umbau der Kirche kam, um ihr frühgotisches Aussehen wiederherzustellen.
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