Hauptstraße
Im frühen 15. Jahrhundert kam es zu einem
verheerenden Stadtbrand, bei dem weite Teile
der Stadt zerstört wurden. Eine Unachtsamkeit
im Umgang mit Kerzen oder beim Heizen bzw.
Kochen hatte meist verheerende Folgen.
Brände mussten mühsam mit Eimern und einer
Menschenkette bis zum nächsten Gewässer
gelöscht werden – ein geradezu unmögliches
Unterfangen. Die enge Bebauung und die
Bauweise von Fachwerkhäusern mit
Strohdächern begünstigten damals die
Ausbreitung eines Feuers.
Nach dieser verheerenden Katastrophe wurde
die Stadt prächtiger denn je wiederaufgebaut.
Dabei orientierte sich der Deutsche Orden als
Stadtherr an der Nürnberger Lorenzstadt, in
der auch die Kommende des Deutschen Ordens
stand. Demzufolge hat der heutige Grundriss
der Stadt eine klare Ost-West-Ausrichtung mit
der Hauptstraße als Mittelachse. Die
Hauptstraße von Wolframs-Eschenbach ist
zudem mit ihrem leichten S-förmigen Verlauf
eine kleine Variante der Nürnberger
Karolinenstraße
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Nach dem Stadtbrand entstanden innerhalb
weniger Jahre die bis heute in der Hauptstraße
erhaltenen Fachwerkbauten. Sie stammen im
Kern aus der Zeit um 1410, auch wenn das eine
oder andere Haus seitdem umgebaut wurde.
Damit bilden sie ein seltenes,
spätmittelalterliches Ensemble.