Barkenhoff

Der Barkenhoff ist kunsthistorisch betrachtet mit Abstand das bedeutendste Gebäude im Ort. Es ist das Wohnhaus des vielseitigen Künstlers Heinrich Voglers, der zu den bedeutendsten Künstlern der Kolonie zählte. Im Jahr 1895 kaufte er das Gebäude und ließ das vorher hier stehende Bauernhaus zu einem prächtigen Anwesen umbauen. Rund um die Villa wurde eine idyllische Gartenlandschaft errichtet, die als Ort der Inspiration diente. Um 1900 wurde der Hof zum Mittelpunkt der Künstlerkolonie. Hier gingen nicht nur viele bekannte Künstler ein und aus, sondern auch Schriftsteller aus ganz Deutschland kamen nach Worpswede. Während des Ersten Weltkriegs wurde diese Idylle endgültig zerstört. Freundschaften zerbrachen aufgrund von politischen Einstellungen und Lebensentwürfen. Damit markiert der Erste Weltkrieg ein einschneidendes Ereignis für das Künstlerdorf. Die Künstlerkolonie, wie sie vor dem Ersten Weltkrieg bestand, gab es nicht mehr. Viele Künstler waren durch die politischen Gegensätze verbittert und gingen eigene Wege in Abgeschiedenheit oder verließen sogar Worpswede. Auch der Barkenhoff durchlebte nach dem Ersten Weltkrieg schwere Zeiten. Nach dem Krieg lassen sich Marta und Heinrich Vogler scheiden. Heinrich Vogler konnte diese Trennung nicht verarbeiten und verarmte zunehmend. 1931 verließ er hoch verschuldet Worpswede. Seitdem wechselte das Anwesen mehrfach den Besitzer und wäre beinahe abgerissen worden, nachdem es Ende der 1970er Jahre stark baufällig geworden war. Glücklicherweise konnte der Abriss verhindert werden und das Gebäude wurde saniert. Seit 2004 ist der Ort zu einem Kunstzentrum in Worpswede geworden, wo die Kunst und das Schaffen Vogelers ausgestellt wird.
Seitenansicht - Fachwerkfassade