Kiliansdom
Seit der Steinzeit ist der Bereich rund um
Würzburg besiedelt. Insbesondere der
Bergsporn, auf dem heute die Festung
Marienberg steht, hat eine sehr lange
Nutzungsgeschichte. Im 7. Jahrhundert wurde
die Region durch die Merowinger erobert /
besiedelt und christianisiert. Besonders
bedeutsam waren dabei drei irischen
Wandermönche, die zu den Patronen der Stadt
und vor allem des Bistums wurden: Kilian,
Kolonat und Totnan.
Im Jahr 753 wurde das Würzburger Bistum
gegründet, welches über 1000 Jahre bestand.
Es zählte zu den wichtigsten Bistümern des
mittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Deutschlands. Zunächst wurde es vom
Marienberg aus verwaltet, wo eine
Festungsanlage (Wohnsitz des Bischofs) samt
Kirche nahe des Mains errichtet wurde (vgl.
Station 8). Um das Jahr 788 wurde der Dom
auf die rechte Seite des Mains verlegt – die
Gründe hierfür sind bis heute nicht bekannt.
Seitdem steht an dieser Stelle der Würzburger
Kiliansdom, das Herz des Würzburger Bistums.
Der Vorgängerbau wurde durch einen
Blitzschlag zerstört. Der heutige Dom wurde ab
dem 10. Jahrhundert etwas weiter südlich
errichtet. Die Gründe für die
Standortverschiebung liegen noch immer im
Dunkeln. An seinem ursprünglichen Standort
steht heute das Neumünster (vgl. Station 2).
Wann genau mit dem Bau des Doms begonnen
wurde, ist nicht mehr zu rekonstruieren. Sicher
ist nur, dass der Bau im 12. Jahrhundert
(wahrscheinlich um 1187/1188) abgeschlossen
wurde.
Bis heute zählt der Dom zu den größten
romanischen Kirchen Mitteleuropas und muss
in der damals noch viel kleineren Stadt eine
monumentale Ausstrahlung gehabt haben. In
den kommenden Jahrhunderten wurde der Dom
zwar mehrfach umgebaut und beispielsweise
durch Kapellen ergänzt oder um Seitenschiffe
erweitert, dennoch konnte sich der Bau sein
romanisches Aussehen bewahren.
Am 16. März 1945, kurz vor dem Ende des
Zweiten Weltkriegs, kam es zu einer
Bombardierung Würzburgs, bei der 90% der
malerischen Innenstadt verloren ging. Auch der
Dom wurde dabei zu großen Teilen zerstört und
das Innere brannte aus. Anschließend wurde
der Dom rekonstruiert und auch einige
Kunstwerke konnten gerettet bzw.
wiederhergestellt werden.
Seitenkapelle vom Dom
ungefährer Verlauf der damaligen Stadtmauern
mit dem bürgerlichen und dem geistlichen
Siedlungsgebiet (Dombezirk)