Alte Universität
Heutzutage ist die Universität Würzburg aus
dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Studentisches Leben und die vielen
Universitätsinstitute prägen das Gesicht der
Stadt. Würzburg ist dadurch eine vielfältige und
bunte Stadt mit vielen ausländischen
Studierenden.
Die Geschichte der Universität ist verworren –
beispielsweise wurde sie gleich zweimal
gegründet. Die erste Gründung der Universität
erfolgte 1402 durch den damaligen Bischof
Johann I. von Egloffstein (†1411). Damit zählt
die Universität zu den ältesten in Deutschland.
Bereits kurz nach dem Tod von Egloffstein
wurde der Betrieb aufgrund fehlender
Finanzierung eingestellt, die gegründeten
Fakultäten wurden bedeutungslos.
Ab 1551 startete ein neuer Versuch, eine
Universität zu etablieren. Zu dieser Zeit wurden
neue Fakultäten gegründet und der Lehrbetrieb
aufgenommen. Damals war Würzburg ein
wichtiges Zentrum der Gegenreformation,
sodass der damalige Papst grünes Licht zur
Gründung der Universität gab. Im Jahr 1576
wurde die Universität offiziell gegründet.
Zunächst hatte die Universität nur eine
theologische und philosophische Fakultät, 1587
folgte die medizinische Fakultät.
Die Gründung und der Betrieb der Würzburger
Universität waren eng mit der katholischen
Kirche verwoben. Dadurch war es Protestanten
bis 1734 untersagt, hier zu studieren. Daran
sieht man, wie stark die Stadt unter der
„Herrschaft“ des Bischofs und damit der
katholischen Kirche stand.
Im Mittelalter war das universitäre Leben noch
ganz anders als heute. Oftmals wurde noch auf
Latein gelehrt, erst im 16. Jahrhundert setzte
sich zunehmend Deutsch als Unterrichtssprache
durch. Wer an die Universität kam, konnte
meist Latein fließend sprechen und schreiben,
denn die allgemeinbildenden Schulen
unterrichteten damals meist ebenfalls in
lateinischer Sprache. Die Dozenten der frühen
Universitäten waren meist Geistliche. Die
bedeutendsten Fächer waren theoretische
Medizin und Theologie, wobei das Niveau dieser
Fächer nicht mit dem heutigen Wissen
verglichen werden kann.
Ab 1591 wurden die Gebäude der „Alten
Universität“ errichtet. Hierzu zählte auch die
Neubaukirche. Diese wird inzwischen als Aula
genutzt. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie
eng die damalige Universität und dessen Lehre
mit der Kirche verwoben war.
Ansicht der Alten Universität