Das Bürgerspital zum Heiligen Geist wurde 1316 von dem Würzburger Patrizier Johannes von Steren gegründet. Es war eine karitative Einrichtung, die sich um die alten, schwachen und bedürftigen Bürger der Stadt kümmerte. Zu dieser Zeit war der Bruder, Ecko von Steren, Bürgermeister und unterstützte die Spitalgründung. Daher war das Spital immer eine bürgerliche Einrichtung und damit unabhängig vom Bistum und dem Bischof. Bei der Gründung hieß das Spital „Neues Spital“ und hatte noch keine Kirche. Die Spitalkirche wurde 1371 geweiht und hat sich seitdem kaum verändert. Damit zählt sie zu den ältesten erhaltenen Bauten der Stadt. Zu Zeiten der Spitalgründung im 14. Jahrhundert kam es in zahlreichen Städten Deutschlands zum Aufbau solcher Einrichtungen, wobei diese eher in den freien Reichs- und Handelsstädten zu finden waren. Würzburg entwickelte sich jedoch trotz des Status einer Bischofsstadt zu einem wichtigen Handelszentrum in Franken – und wurde bald schon zur größten Stadt der Region. Daher kamen Menschen aus dem Umland nach Würzburg, um hier ihr Glück zu suchen und in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Oftmals zog es jedoch auch alte, kranke und armen Menschen in die Städte. Ihre Hoffnungen und Wünsche wurden jedoch nicht immer erfüllt. Sie fanden dann oftmals im Bürgerspital eine Anlaufstelle und Unterkunft. Das Bürgerspital war eine wichtige karitative Einrichtung des mittelalterlichen Würzburgs und einer der Gründe, dass das Gemeinschaftswesen meistens sehr gut funktionierte. Es führte trotz großer Einkommensunterschiede in der Gesellschaft zu einer etwas gerechteren Verteilung der Ressourcen und war ein erstes soziales Netz, um den Ärmsten und Schwächsten in der Gesellschaft eine Anlaufstelle zu geben.In den darauffolgenden Jahrhunderten florierte das Spital und konnte im Laufe der Zeit große Ländereien erwerben, meist durch Schenkungen. Vor allem im 14. Jahrhundert wurde das Spital mit Häusern, Weinbergen und Hofanlagen reich beschenkt. Bis heute kann es aufgrund dieser Ländereien, wirtschaftlich betrachtet, relativ frei agieren. Im Jahr 1576 wurde das Spital zum Bürgerspital umbenannt.
Gehe auf jeden Fall in den sehr malerischen Innenhof des Juliusspitals. Von dort kommst du auch zur kleine Kapelle.