Ringpark
Jahrhundertelang war Würzburg von einer
mächtigen Stadtmauer umgeben. Besonders
nach den schweren Zerstörungen im
Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadtmauer
deutlich ausgebaut und stabilisiert. Zunächst
wurde der Bereich rund um die Festung
verstärkt, sowie der Bereich links des Mains
besiedelt (ab 1649). Ab etwa 1654 wurde auch
die Stadt rechts des Mains befestigt und es
entstand eine typische neuzeitliche
Festungsanlage.
In den kommenden Jahrhunderten wurde diese
Stadtfestungsanlage immer wieder verstärkt
und erneuert. Ab dem 19. Jahrhundert
behinderte sie jedoch das Wachstum der Stadt
massiv und engte die Stadt stark ein. Zudem
wurde sie durch veränderte Kriegstechniken
weniger bedeutsam. Der damalige
Bürgermeister Georg von Zürn (*1834, †1884)
kaufte daher die Befestigungsanlagen nach und
nach dem Staat ab. Anschließend wurden die
Mauern und Tore schrittweise abgerissen und
es entstand eine öffentliche Parkanlage.
Der Ringpark wurde anschließend als englischer
Landschaftsgarten entwickelt. Mit über 300
verschiedenen Gehölzarten ist er einer der
artenreichsten Stadtparks in Deutschland.
Englische Landschaftsgärten verzichten
weitestgehend auf Blumenbeete und weichen
mit Absicht von den klar strukturierten
Barockgärten ab. Büsche und Bäume
dominieren den Park. Diese Parks imitieren eine
„ideale Landschaft“, sogenannte Sichtachsen
werden auf „schöne Landschaft“ oder
einzelnstehende Bäume gerichtet.