An dieser Stelle sind mehrere Fachwerkhäuser erhalten. Sie lassen erahnen, wie das mittelalterliche und neuzeitliche Ems einmal ausgesehen hat. Ursprünglich waren die Fachwerkhäuser Teil kleinerer Hofanlagen mit Scheune und Garten. Die Bewohner waren als Bauern oder Winzer tätig. Üblicherweise kaufte man zu dieser Zeit die Waren für den täglichen Bedarf auf den Märkten der Stadt. Das Marktwesen in Ems war aufgrund der wenigen Bewohner kaum ausgeprägt. In Koblenz befand sich der nächstgrößere Markt, was ein Fußmarsch von rund 12 km über unebene Wege bedeutet hätte. Daher waren die Menschen vorwiegend Selbstversorger. Sie hatten einen kleinen Gemüsegarten ein paar wenige Obstbäume und bauten ein Großteil selbst an. Bis um 1800 waren die Fachwerkhäuser von Ems einstöckig. Das Leben in den Häusern war damals meist sehr beengt, denn der Platz in den Dörfern und Städten war begrenzt. Die Fachwerkhäuser hatten meist nicht mehr als 50 bis 70 Quadratmeter Wohnfläche. Hier lebten dann üblicherweise vier bis acht Menschen, manchmal kamen auch noch Tiere hinzu. Die Fenster der mittelalterlichen Gebäude waren meist deutlich kleiner als heute – man versuchte einen Mittelweg zwischen „Tageslicht“ und „Kälte“ zu finden. Fensterscheiben wie wir sie heute aus Gebäuden kennen, gab es damals natürlich noch nicht. Mancherorts kamen Bleiglasfenster zum Einsatz, allerdings war die Herstellung aufwendig – für Wohngebäude war das nicht erschwinglich. Stattdessen wurden die Fenster mit Pergamentpapier verklebt oder mit Lumpen bzw. einfachen Vorhängen verhangen. Es war entsprechend dunkel und kalt. Das Fachwerkhaus „Alte Krone“ ist das älteste erhaltene Fachwerkhaus der Stadt und wurde bereits vor 1700 errichtet. Es lag zentral im Ort Ems und war viele Jahre das Wohnhaus der Schultheißen von Ems. Seinen heutigen Namen erhielt das Haus im späten 18. Jahrhundert, als es das Gasthaus „Zur Krone“ war.