St. Walburga

Die Geschichte von Beilngries ist eng mit der Eichstätter Bistumsgeschichte verflochten. Jahrhundertelang war Beilngries Teil des Eichstätter Hochstifts. Ein genaues Gründungsjahr für das Bistum Eichstätt gibt es nicht. Im 8. Jahrhundert kam der später heiliggesprochene Willibald von Eichstätt (*um 700, †787 oder 788) in die Region und errichtete erste Kapellen bzw. Kirchen zur Christianisierung. Ob das Bistum um 745 von Bonifatius gegründet wurde oder erst nach dem Tod Willibalds im Jahr 788, ist bis heute ungeklärt. Das damals neu gegründete Bistum erhielt Teile der damals bestehenden Bistümer von Augsburg, Würzburg und Regensburg. Zu dieser Zeit lag die Region rund um das spätere Beilngries im Regensburger Bistum und wurde damit ein Teil des Eichstätter Hochstifts. Das Hochstift Eichstätt war zunächst nicht im Besitz der Eichstätter Bischöfe, sondern wurde vom damaligen Deutschen Kaiser an die Grafen von Ottenburg, Grögling und Dollnstein verlehnt. Um 1205 errichteten sie die Burg Hirschberg oberhalb von Beilngries als Adelssitz und nannten sich nun Grafen von Hirschberg. Mit dem Aussterben des Grafengeschlechts um 1304 fiel das Hochstift an die Eichstätter Bischöfe, die dadurch ihre weltliche Macht deutlich ausweiten konnten. Beilngries wurde 1007 erstmals urkundlich erwähnt, damals wurde die Region kurzfristig Teil des neugegründeten Bistums Bamberg. Um 1016 fiel die Region wieder an das Bistum Eichstätt als Entschädigung für den an Bamberg abgetretenen Eichstätter Diözesanteil. Um 1053 erhielt Beilngries das Markt- und Zollrecht. Um 1068 wurden die Grafen von Ottenburg, Grögling und Dollnstein als Vögte des Hochstifts erstmals erwähnt. Schon bald entwickelte sich Beilngries zu einem wichtigen Handelsplatz. Die erste Kapelle der Stadt war die Friedhofskirche St. Luca, die 1191 erstmals dokumentiert wurde und bis 1445 die Pfarrkirche von Beilngries war. Im 12. Jahrhundert wurde an der Stelle der heutigen Kirche St. Walburga eine Kapelle / Kirche errichtet: hier liegen die Anfänge der mittelalterlichen Siedlung von Beilngries. Von diesem ersten Kirchenbau ist noch heute der Nordturm erhalten, das älteste „Bauwerk“ der Stadt. Um 1445 wurde das Pfarrrecht von der Friedhofskapelle St. Luca auf die Kirche St. Walburga übertragen. Nachdem die Kirche St. Walburga um 1665 zu klein geworden war, riss man die Kirche kurzerhand ab und errichtete eine neue, barocke Kirche. Dabei blieb der heutige Nordturm als einzelner Kirchturm erhalten. Im späten 19. Jahrhundert war die barocke Kirche erneut zu klein geworden, sodass man die Kirche wieder bis auf den Kirchturm abriss und um 1913 die heutige neobarocke Kirche mit zwei Türmen errichtete.
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Lage von St. Luca
St. Luca