Gasthaus zum Hirschen
(Marktplatz 3)
Das ehemalige Gasthaus zum Hirschen
(Marktplatz 3) wurde 1594 errichtet und
beeindruckt durch eine echte Lüftlmalerei.
Bei der Lüftlmalerei arbeiten die
Künstler/Baumeister mit der klassischen
Freskotechnik, die seit etwa 1300 in der
Deckenmalerei von Kirchen zum Einsatz
kommt. Dabei wird das Bild mit Wasserfarben
direkt in den noch feuchten Kalkputz gemalt.
Beim Abtrocknen des Putzes wird das Bildnis
eingeschlossen und ist dadurch vor Wind und
Wetter gut geschützt. Natürlich sind die
inzwischen über 400 Jahre alten Malereien nicht
mehr im Original erhalten, sondern wurden im
Laufe der Zeit immer wieder aufgefrischt, um
farbkräftig zu bleiben.
Auf der Fassade zum Markt wird die Gründung
des Klosters Berchtesgaden thematisiert. Es
sind die Stifter des Klosters abgebildet: Graf
Kuno von Rott, seine Frau und ihr Sohn
Berengar I. von Sulzbach, der die
Klostergründung vollzog.
Im Giebel wird die Watzmann-Berglandschaft
dargestellt. Die Rückseite des Hauses (Fassade
zur Metzgerstraße) ist jedoch deutlich
eindrucksvoller. Die Malerei an dieser Fassade
ist älter als die marktseitige und stammt aus
dem frühen 17. Jahrhundert (um 1605 - 1610
entstanden). Diese Malereien gelten als die
ältesten profanen Fresken Süddeutschlands und
zeigen Affen – die „Affen-Fassade“. Die Affen
parodieren Menschen in typischen
Alltagsszenen.