Lüneburger Heide

Die Lüneburger Heide wird durch flache Hügel, sanfte Täler und große Ebenen geprägt. Diese Landschaft liegt auf einer alten, eiszeitlichen Hochfläche zwischen den Urstromtälern von Elbe und Aller/Weser. Aber nun mal langsam… Wir reisen gedanklich zurück in die vorletzte Eiszeit (umgangs- sprachlich für Kaltzeit). Diese sogenannte Saalekaltzeit endete vor über 115.000 Jahren. Die flachen Moränenzüge der Heidelandschaft stammen aus dieser vorletzten, saalezeitlichen Eiszeit. Damals wurden weite Teile Nord- deutschlands (etwa bis zum Harz) von den mächtigen eiszeitlichen Gletschern bedeckt. Beim sich zurückziehenden Eis entstanden die Moränenzüge der Heide. Weil dieser Prozess sehr komplex ist und es auch wieder zu kürzeren Vorstoßphasen kam, bildete sich ein heute fast chaotisch erscheinendes Bild unterschiedlicher Moränenzüge in einem etwa 50 Kilometer breiten Band. Dieses bildet heute die Region der Lüneburger Heide. Diese Region, die zuletzt in der Saalekaltzeit von Gletschern bedeckt wurde, wird auch als Altmoränengebiet bezeichnet. Im Gegensatz dazu gibt es das Jungmoränengebiet, welches während der letzten Eiszeit vergletschert war. Nun kommen wir zur letzten Eiszeit (Weichseleiszeit genannt), die vor etwa 11.500 endete. Während dieser letzten Eiszeit erreichten die Eismassen die Heideregion nicht mehr, sondern endeten östlich des heutigen Verlaufs der Elbe. Trotzdem wurde dieses Altmoränengebiet durch die Weichseleiszeit nachhaltig geprägt. Damals glich die Landschaft einer eiszeitlichen Kälte- wüste (Tundra). Eisige Winde transportierten große Mengen Sand und feineres Material aus den nahen Urstromtälern in die Region. Es entstanden die großen Sandgebiete der heutigen Lüneburger Heide, wobei neben typischen Dünen auch großflächige Flugsanddecken gebildet wurden.