Geologie der Borsteler

Kuhlen

Die Borsteler Kuhlen werden durch ein tief eingeschnittenes Tal geprägt. Die Entstehungsgeschichte hat natürlich auch wieder etwas mit den letzten beiden Eiszeiten zu tun. Bei dem Rückzug der saalezeitlichen Gletscher lagen die Borsteler Kuhlen nur wenige Kilometer vor mehreren komplex gestalteten Endmoränenzügen. Während dieser Zeit hat sich das Schmelzwasser der Gletscher tief in den Untergrund eingeschnitten und somit die Grundlage für das heutige Tal geschaffen. Weil die saalezeitliche Moräne aus Geschiebelehm besteht, sind die Talhänge relativ steil und dennoch stabil. Wann genau dieses Tal sein heutiges Aussehen erhalten hat, ist nur schwer zu sagen. Während der letzten Eiszeit (Weichseleiszeit) befand sich das Gebiet weit vor den eiszeitlichen Gletschern. Das Schmelzwasser dieser Gletscher floss durch das Elbeurstromtal ab und erreichte die Region rund um die Borsteler Kuhlen nicht. Die Region hier war durch eine eiszeitliche Tundra geprägt. Der Boden war mehrere Meter in die Tiefe gefroren (Permafrostboden). Im Sommer taute der Permafrost teilweise oberflächennah auf. Das Schmelzwasser konnte aufgrund des unterliegenden Permafrosts nicht im sandigen Boden versickern und floss ab. Dafür nutzte es die bestehenden Täler, wie beispielsweise dieses hier. Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass sich dieses tiefe Tal allein aus den vergleichsweise geringen Schmelzwassermassen des auftauenden Permafrosts gebildet hat. Zusammengefasst kann man sagen, dass das Tal der Borsteler Kuhlen bereits während der Saale-Kaltzeit gebildet worden sein muss. Die weichselzeitlichen Sandablagerungen sind allenfalls zwei Meter mächtig (dick). Ihre Bildungsprozesse haben die früheren Landschaftsstrukturen kaum mehr verändert.