Der Lichtbringer
Der Lichtbringer ist ein großes, vergoldetes
Bronzerelief, welches der zeitweise in
Worpswede lebende Künstler Bernhard Hoetger
geschaffen hat.
Das Bronzerelief wurde 1936 errichtet und stellt
einen unbekleideten Jüngling mit einem
Schwert vor einer unscharfen Landschaft dar.
Zunächst war der Eingang zur Böttcherstraße
durch ein detailreich verziertes Backsteinwerk
geschmückt, es lehnte sich an die völkisch-
nordische Ideenwelt an.
Nach der Machtergreifung durch die
Nationalsozialisten im Jahr 1933 sympathisierte
Hoetger zunächst mit dem neuen Regime und
trat in die NSDAP (Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterpartei) ein. Er versuchte die
Führung rund um Adolf Hitler für seine Kunst zu
gewinnen und schuf daher dieses vergoldete
Bronzerelief. Im Jahr 1936 wurde die Kunst des
Expressionismus und damit auch die Kunst von
Hoetger als entartet bewertet. Hoetger wurde
aus der Partei ausgeschlossen und floh in die
Schweiz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Relief
als Darstellung des Erzengels Michael gedeutet.
Für Hoetger muss dieses Bronzerelief große
Bedeutung gehabt haben, denn kleinere
Ausfertigungen findet man an seinem Berliner
Wohnhaus und seinem Grabstein. Er fand seine
letzte Ruhe in Dortmund.